Hier findet ihr ein paar Einblicke unserer Aktion und weiter unten einen ausführlichen Bericht.
Wie angekündigt waren am Sonntag (26.11.2023) mehrere Teammitglieder und Freunde des Vereins in der Innenstadt unterwegs. In zwei Teams haben wir alle Bäume in der Innenstadt nach Plastikfäden abgesucht.
Team 1 bestand aus Moni und Fabi, die sich gemeinsam die Bäume am Rathausplatz und auf der Bongardstraße vorgenommen haben. Als die beiden loslegen wollten, die Schleifen an den Weihnachtsbäumen zu untersuchen, kam es leider zu einem anfängliches Missverständnis mit einem Mitarbeiter der Security. Nachdem sich dies jedoch geklärt hatte, half er Moni sogar dabei ein paar der Nylonfäden, welche sich an Bäumen verhakt hatten, einzusammeln.
Team 2 hat sich neben den Bäumen zusätzlich auf die Sicherung hilfebedürftiger Tauben konzentriert und kam deshalb nur langsam vorwärts. Direkt am Treffpunkt fanden sie ein Jungtier, welches alleine, zusammengekauert und teilnahmslos auf einem Schild hockte. Zum Glück ließ sie sich herunter locken und mittels Kescher einfangen. So eine Aktion zieht natürlich immer wieder die Aufmerksamkeit der Passant:innen auf sich und wir hatten die Möglichkeit zur Aufklärung. Vor allem sprachen wir mit ihnen über unsere Arbeit und warum wir die Taube mitnehmen. Das Jungtier wurde sicher und warm untergebracht und wir zogen weiter durch die Innenstadt. Obwohl einige freiwillige Helfer:innen bereits am Montag die Stadt abgesucht haben, fanden auch wir einige Fäden und z. T. ganze Netzstücke. Auf der Huestraße wurde bereits mehrfach eine verletzte Taube gemeldet, aber wie schon vermutet, hatte jemand dort die Tauben gefüttert, und so hatten wir keine Chance sie herunter zu locken.
Das technische Rathaus ist ein absoluter Tauben-Hot Spot und Horror für jeden Bochumer Taubenschützer. Durch eine große Vergrämungsaktion in der Umgebung haben sich dort leider noch mehr Tauben angesiedelt. Das Bild, welches sich uns hier darbot, war selbst für uns erschütternd. Es tummelten sich unzählige hungrige und auffällige Tauben. Sie flogen uns an, kletterten auf uns herum und so war es für Kelly überhaupt kein Problem, die hilfsbedürftigen Tauben aus dem Schwarm herauszufangen. Was für uns praktisch ist, ist für die Tauben leider eine absolute Gefahr: Nicht alle meinen es gut mit ihnen und diese Nähe zu den Menschen ist nicht natürlich und einzig ihrem großen Hunger geschuldet. Wir konnten alleine am Rathaus fünf Tauben sichern: Eine Taube mit einer behandlungsbedürftigen Wunde an der Brust. Ein apathisches Jungtier. Eine Taube mit gebrochenen Zehen. Ein Alttier mit nur noch einer entzündeten Zehe. Und eine adulte Taube mit dickem Kniegelenk. Eine Taube konnte vor Ort entschnürt werden. Sie hatte ein Weihnachtsbaumnetz an beiden Füßen, welches sich so festgewickelt hatte, dass es sich zeitnah schlimm entzündet hätte. Danach ging es weiter mit der eigentlichen Aufgabe, die Tannen von Netzen zu befreien.
Nach fünf Stunden bei eisiger Kälte waren beide Teams mit allen Bäumen durch und verabschiedeten sich voneinander. Daraufhin fiel Petra eine Taube auf, deren Flugverhalten sehr seltsam und auffällig war: Sie landete unweit von uns und legte sich direkt wieder auf den Bauch. Es ist ein recht schwieriges Unterfangen, eine einzelne flugfähige Taube zu sichern, aber irgendwie gelang es uns doch, sie zu keschern. Die für eine Stadttaube sehr alte Taube musste vor kurzem noch verschnürt gewesen sein, und diese Wunde hatte sich entzündet. Nun darf sie mit Schmerzmitteln und der richtigen Pflege ihren Fuß ausheilen lassen.
Die insgesamt sieben zu pflegenden Tauben wurden am Abend alle noch gecheckt und werden auf mehrere unserer Pflegestellen verteilt. Für die tolle und erfolgreiche Aktion möchten wir:
Aileen
Dennis (dem wir die tollen Bilder zu verdanken haben)
Fabian
Kelly
Moni
Petra
und Tom (der Kameramann) danken.
Wenn ihr uns und unsere Arbeit unterstützen möchtet, findet ihr unter diesem Link verschiedene Möglichkeiten dazu.